herzlich willkommen auf meiner Homepage. Ich habe sie vor einigen Jahren eingerichtet, weil ich hoffte, dass einige der Texte und Bilder auf ein gewisses Interesse stoßen könnten. Die meisten Beiträge stehen in einem mehr oder weniger engen Zusammenhang mit meiner Arbeit für die Zeitschrift Unterricht Biologie. Aber auch meine Arbeit an dem Buch über Adelbert von Chamissos Weltreise hat ihren Niederschlag in einigen Aufsätzen gefunden.
Tatsächlich war dieses Interesse bisher deutlich größer, als ich ursprünglich vermutet hatte. Das freut mich natürlich und motiviert mich, weiter zu machen. Ein Thema, dem ich mich in letzter Zeit verstärkt gewidmet habe, ist die Bedeutung von spontaner und wenig gepflegter Vegetation für den Erhalt der Biodiversität in dicht besiedelten Gebieten (vgl. z. B. „Der grüne Pelz“, „Wachsen lassen“, „Saumbiotope“, „De Vriesentopf“, „Verwilderung fördern“).
Ich habe die Beiträge der Übersichtlichkeit wegen in verschiedene Themenbereiche eingeteilt, wobei ich manche Aufsätze mehreren Themenbereichen zugeordnet habe.
Feuerwanzen sind ohne Übertreibung die häufigsten Insekten in meinem Garten. Oft krabbeln sie um die Steine des schmalen Kieselstreifens, der die Hauswände säumt, aber auch in Mauerritzen und Fugen kann man viele von ihnen beobachten. Nicht selten verirren sie sich auch ins Haus. Ihre auffällige Rückenzeichnung, ein schwarzes Muster auf rotem Grund, hat ihnen ihren Namen gegeben. Dieses Muster kann individuell leicht variieren (vgl. Abb. 1 und 3:). Die auffällige Färbung dient vermutlich – ähnlich wie die schwarz-rote Zeichnung von Marienkäfern – als Warnsignal für Fressfeinde, denn die Wanzen können bei Gefahr unangenehme riechende Stoffe ausscheiden, die sie als Nahrung unattraktiv machen.
In Deutschland kommen nur 2 Arten der Familie Pyrrhocoridae vor, insgesamt umfasst sie mehr als 300 vorwiegend tropische und subtropische Arten. Bei den Wanzen, die ich im Garten und im Haus finde, handelt es sich um die Gewöhnliche Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus). Das Artkennwort „apterus“ bedeutet altgriechisch „flügellos“ und geht darauf zurück, dass der größte Teil der Feuerwanzen flugunfähig ist, da die Flügel verkürzt sind. Bei etwa 5 % der Tiere sind die Flügel normal ausgebildet und dies spielt bei der Ausbreitung der Art, zum Beispiel bei ihrem derzeitigen Vorrücken nach Norden, möglicherweise eine Rolle.
Wie alle Wanzen sind auch die Feuerwanzen hemimetabol, d. h. sie entwickeln sich allmählich über mehrere Nymphenstadien (Abb. 2), in diesem Falle 5, zum vollständigen Insekt. Im Freien benötigen sie für diese Entwicklung etwa 3 Monate. Nicht selten findet man dichte Ansammlungen von Wanzen unterschiedlicher Entwicklungsstadien, zum Beispiel an sonnigen Stellen am Fuß von Bäumen. Auch in Kopulation verbundene Wanzenpaare (Abb. 1) kann man oft beobachten. Sie können sehr flink laufen, obwohl ein Partner dabei immer rückwärts laufen muss.
Wichtigste Nahrung sind Pflanzensäfte, vor allem auch aus Samen, die sie mi ihrem Stechrüssel anstechen. Nach der Literatur sollen Malvensamen besonders beliebt sein, aber ich habe sie regelmäßig am Berg-Bohnenkraut beobachtend (Abb. ) Allerdings sind die Tiere im Hinblick auf ihre Nahrung nicht sehr wählerisch. Sie saugen auch an toten Insekten (Abb. 3), auch Artgenossen, und sogar Kannibalismus (an frisch gehäutet Nymphen) wurde beobachtet.